Kleine Geschichte der Chormusik

history of chorusEs gibt Hinweise darauf, dass gemeinsames Singen eine der ersten kulturellen Betätigungen der Menschen war – auch wenn es natürlich aus der Steinzeit keine Aufzeichnungen gibt. Was wir heute aber Chormusik nennen, hat seine Ursprünge in der Spätantike. Damals kam das gemeinsame Singen von Teilen der lateinischen Kirchentexte auf. Es war Papst Gregor I., unter dem die Lieder gesammelt wurden – heute bekannt als die gregorianischen Gesänge. Zunächst waren sie vor allem durch Einstimmigkeit bestimmt. Im frühen Mittelalter wurden dann zunehmend auch Mehrstimmigkeiten eingesetzt. Vorherrschende Stimme war der Tenor, dem der Countertenor gegenübergestellt wurde.

Die Renaissance brachte dann die a-Kapella-Musik, die aber nicht wie heute auf Instrumente verzichten musste. Vielmehr war damit gemeint, dass alle Sätze durch Stimmen besetzt werden konnte, man also keine Instrumente brauchte, um ein Stück vollständig zu besetzen. Bald wurde auch Chöre gegenübergestellt, so dass man eine Mehrchörigeit erzeugen konnte.

Im 16. Jahrhundert entwickelten sich zunehmend mehr Chöre, auch vor dem Hintergrund der aufkommenden Opern, in denen Chöre unverzichtbar waren. Das Barock brachte eine Blüte der Chormusik mit sich, auch durch die aufkommende evangelische Kirchenmusik. Eine der Neuerungen war die gerade erfunden Kantate. Im Spätbarock manifestierte sich dann erstmals der Chor als fester Bestandteil der Kirchenmusik, wenn auch noch mit kleinem Ensemble.

Die Klassik brachte weitere Opern, aber der große Durchbruch kam vor allem in der Romantik. Im 19. Jahrhundert entstanden massenweise Gesangsvereine, viele davon bestehen auch noch heute. Es war die große Zeit der, oft politische motivieren, Vereinsgründungen, die ab auch Ausdruck des starken Nationalismus waren. Deshalb lag der klare Fokus auch auf Volksliedern.

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte sich die Chormusik geschichtlich abzugrenzen, unter anderem mit der Adaption der Zwölftonmusik.

Nach dem Zweiten Weltkrieg formierten sich die Gesangsvereine erneut, zunehmend kamen dann im Laufe der Jahrzehnte auch moderne Stile hinzu, vor allem aus dem Bereich der Gospel- und Jazzmusik.